Projekte
Begegnungshaus Wettbewerb
1.Preis Wettbewerb Stadt Bad Honnef 2017
Lage:
Die Aegidienberger Ortschaften bilden im Wesentlichen ein
Siedlungsband entlang der L143 von Brüngsberg im Norden bis
Rottbitze im Süden. Am Ende dieses Siedlungsbandes befindet
sich südlich der Rottbitzer Straße das Grundstück für die
Begegnungsstätte versteckt hinter dem großen Volumen eines
Discounters. Die Kreuzung Rottbitzer Straße/ Himberger
Straße/ Rederscheider Weg ist geprägt von
Einzelhandelsflächen, großformatigen Werbeflächen und
Discountern.
Leitidee:
Um einen Ort der Begegnung zwischen den Bürgern
Aegidienbergs und den Flüchtlingen zu schaffen, muss das
Begegnungszentrum sichtbar werden. Es sollte ein Ort werden,
der neben den erforderlichen Gruppenräumen auch öffentliche
Außenräume mit Aufenthaltsqualität bietet, die im direkten
Umfeld der Flüchtlingssiedlung fehlen.
Wir schlagen daher ein Gebäude mit einem kammartigen
Grundriss vor. Alte robuste Seecontainer- extrem mobil aber
äußerst ästhetisch- werden als Grundmodul verwendet.
Geschlossen nach Norden zu den Einzelhandelsflächen,
geöffnet nach Süden zu den Wohnbauten der Flüchtlinge.
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Begegnungshaus Aegidienberg
Das Rückgrat des modularen Gebäudes bildet der nach Norden
geschlossene Gebäuderiegel parallel zum Discounter. Dieser
wird an der westlichen Ecke durch einen ca. 9 m hohen Turm
akzentuiert. Der Turm ist weithin sichtbar, kann bespielt
werden, soll locken. Er markiert den südlichen Endpunkt des
Siedlungsbandes Aegidienberg. Orthogonal zum Rückgrat sind
die Funktionsräume angeordnet. Diese bilden die Raumkanten
des ersten Hofes, dem „Marktplatz“ des Begegnungszentrums.
Von hier werden alle Nutzungsbereiche erschlossen. Über
diesen Hof verläuft die Durchwegung von West nach Ost. Der
nördliche Riegel parallel zum Rederscheider Weg bildet durch
aufeinander- gestapelte Container ein Tor und markiert den
Haupteingang des Begegnungszentrums.
Innenräume:
Im EG befinden sich zwei 78 qm und 50 qm große Gruppenräume.
Eine flexible Nutzung ist durch die mögliche Unterteilung in
kleinere Nutzungseinheiten durch Faltwände gegeben.
Raumgrößen von 19 qm, 25 qm und 38 qm sind möglich. Die
neben dem Eingang liegende Information mit Büro ist 23 qm
groß. Ein weiterer Raum im Obergeschoss mit 38 qm bietet
Platz für Gruppenaktivitäten abseits des Trubels.
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Begegnungshaus Aegidienberg
Außenräume:
Der „Marktplatz“ mit einer Fläche von 100 qm bietet Platz
für Veranstaltungen unterschiedlichster Art. Der Lagerraum
am südlichen Ende kann ganz geöffnet werden und als Bühne
genutzt werden. Der grüne Hof befindet sich im Osten des
Veranstaltungs- saales. Er ist von den Hauptaktivitäten
abgegrenzt. Eine Nutzung als Handwerkerhof, Spielehof und
Treff für Mutter und Kind ist vorstellbar. Der Dachgarten
bietet neben den beiden Höfen einen weiteren nutzbaren
Außenraum. Hier schafft gemeinsames Gärtnern Begegnung und
Kommunikation.
Materialität:
Der industriell wirkenden orange lackierten Stahlhülle wird
ein hölzerner Innenausbau entgegengestellt. Holz hat auf den
Menschen eine positive, schützende Ausstrahlung. Die
natürlichen Oberflächen von Holz sind nicht perfekt. Selbst
Kratzer und Dellen können die Holzoberflächen vertragen ohne
die positive Ausstrahlung zu verlieren. Holz ist robust.
Der Innenausbau erfolgt - trotz eingeschränkten Platz-
angebotes - über eine hinterlüftete Konstruktion aus
gedämmten Sperrholzpaneelen mit Luftdichtungs-, bzw.
diffusionsoffener Unterdeckbahn. Die Wand- und
Deckenelemente werden zur besseren Handhabung elementiert,
in der Holzwerkstatt vorbereitet mit Unterdeckbahn und
Dämmung bekleidet und in den Container eingebaut. Nach
Montage der Wandelemente wird die Dampfsperre eingebaut, die
alle Elemente überspannt. Wand- und Deckenbekleidung erfolgt
aus OSB- oder 3S Platten, welche die fertige Wandoberfläche
bilden.
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Begegnungshaus Aegidienberg
Bauen mit Containern :Der einfache Transport, das
unkomplizierte Aufstellen, die Stapelbarkeit, die geringen
Anschaffungskosten und der Vorteil mit einer bereits
vorhandenen Gebäudehülle planen zu können, tragen mit zu der
Entscheidung bei, ausrangierte Seecontainer als Grundmodul
zu verwenden. Trotz einer strengen Ordnung ergibt sich in
dem modularen System mit Containern eine große Bandbreite an
Raumlösungen. Um die gewünschte räumliche Großzügigkeit zu
erhalten, können die Container nebeneinandergestellt werden
und durch Entfernen der jeweiligen Seitenwände zu einem
großen Raum verbunden. Wir sehen in der modularen Bauweise
der Containerarchitektur die ideale Lösung um universellen
Raum für den temporären Bedarf des Begegnungszentrums zu
schaffen.